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25.11.2009, 16:40 Uhr
20 Jahre Mauerfall- Deutschland wirklich vereint?
Eine Analyse

Im Jahre 1989 passierte das, was viele nicht mehr für möglich hielten: der Kalte Krieg endete, das diktatorische System der Deutschen Demokratischen Republik brach zusammen und nach 40 Jahren war das deutsche Volk endlich wieder vereint.

In dieser Zeit zeigte sich, dass Deutschland zwar während des Kalten Krieges territorial aber nicht menschlich geteilt war. Und doch entwickelte sich mit der Zeit ein immer stärkeres Ost-Westdenken.

Doch worin liegt es begründet, dass nach dem Einheitsrausch der Kater folgte? Nun, wenn man sich die politische Diskussion anschaut, ist es interessant, wie sehr doch die „Andersartigkeit“ der Ostdeutschen immer wieder eine wichtige Rolle spielt.

Beispielsweise schürte Oskar Lafontaine bei den ersten gesamtdeutschen Wahlen 1990 als – man höre und staune – SPD-Kanzlerkandidat Ängste vor einheitsbedingtem Wohlstandsverlust und beschwor in Westdeutschland Futterneidreflexe gegen die deutsche Wiedervereinigung. 

Aber auch die CDU hatte Schwierigkeiten, mit der Situation im Osten Deutschlands umzugehen. Anfangs bemühte man sich, den konservativen Werteverlust innerhalb der DDR mit einer Art Anti-Kommunistischer Ersatzideologie auszugleichen. Später wurde daraus die Dämonisierung des verbrecherischen DDR-Sozialismus.

Doch auch dieser Ansatz funktionierte nicht, denn die vereinfachte Formel, der zufolge das Leben in der DDR nach einem simplen „Täter-Opfer-Schema“ ablief, fand keine Entsprechung in den Erfahrungen der meisten ehemaligen DDR Bürger. Viele kannten eben auch andere, positive Aspekte des Lebens in der ehemaligen DDR. 

Und obwohl die meisten Menschen in den neuen Bundesländern sich klar zur Demokratie bekennen, wählen doch viele von ihnen die SED-Nachfolgepartei „die Linke“. Das ist auch nicht verwunderlich, denn die demokratischen Parteien wie die CDU verstehen es immer noch nur unzureichend die reale Erfahrungswelt der Bevölkerung abzubilden.

Die Lösung kann nur darin bestehen, dieses Problem bereits auf kommunaler Ebene anzugehen und dabei auf Verständigung statt konstruierter Unterschiede zu setzen. Denn wenn die CDU dem Anspruch einer Volkspartei gerecht werden will, dann muss sie diese Erfahrung der 40 Jahre DDR-Diktatur, die die Menschen hier in der Region prägte, neu verstehen und abbilden.

Die CDU darf eben nicht nur eine Volkspartei für die Menschen in Stuttgart oder Hamburg sein, sondern muss es auch für die Menschen hier in der Prignitz sein.


Michael Ballenthien, Vorsitzender der CDU Pritzwalk
Michel Grünke, Vorsitzender der JU Pritzwalk

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